Freibad: Aktuelle Infos

Freibad Volkach

***AUSGANGSBASIS***

Der Stadtrat hat vor zweieinhalb Jahren (27.10.2020) ganz knapp beschlossen, dass wir kein Naturbad wollen (10:10 Stimmen und damit Ablehnung), sondern eine 80 % Sanierung des bestehenden Chlorbades (cirka 6,5 Mio €).

***NEU***

Am 27.3. wurde erstmals in einer öffentlichen Stadtratssitzung bekannt gegeben, dass das künftige Freibad um 50 % (!!!!) weniger Wasserfläche haben wird als das bestehende Bad. Also: Von aktuell 1791 m2 Wasserfläche zu künftig geplanten 893 m2. Die ganze Wasserfläche wird genauso groß sein wie das jetzige Nichtschwimmerbecken. Eröffnung nicht vor September 2025!

***GRUND***

Die Verwaltung führt Kosten an. Das 50 %-Bad wurde im Februar 2023 auf 8,7 Mio € netto gerechnet. Die im Oktober 2020 beschlossene 80 %-Variante wurde leider nicht im Februar neu berechnet, wird aber die 10 Mio-Marke reißen, hieß es. Selbst 8,7 Mio € sind für unsere Stadt eine enorme Investitionssumme. Angesichts der immer mehr werdenden Kosten für Pflichtaufgaben in Volkach und allen Ortsteilen ist diese Summe für „nur“ 50% Freibad schwer mitzutragen.

***UNSERE FORDERUNGEN***

1. Da die Kosten explodieren, fordern wir, das Naturbad aufzurollen. Kosten, Wasserfläche (100 %), Attraktivität wäre viel besser beim Naturbad als beim jetzigen 0815/Minibad. Die einzige Lösung, die jetzt noch in die 2020 gesetzten Rahmenbedingungen passt, ist ein Naturbad. Das wird vom Bürgermeister und der Mehrheit im Stadtrat aber auch nicht gewollt: es sei zuviel Aufwand und es gibt Vorurteile gegenüber einem Naturbad. Wir haben zwischenzeitlich Kontakt zu verschiedenen Naturbadplanern und Anbietern aufgenommen und ALLE Argumente, die im Stadtrat gegen das Naturbad angeführt werden, können entkräftet werden – einem Naturbad stünde also theoretisch nichts im Weg.

2. Antrag auf Vertagung des Beschlusses. Wir wollten Transparenz und bis zur nächsten Sitzung mit der Abstimmung warten, um Feedback aus der Bevölkerung dazu zu hören. Ergebnis: Abgelehnt 3:15 (dafür waren wir Grüne und Rinke CSU)! Dieser Punkt wiegt für uns schwer, denn die Bürger*innen auszugrenzen vor einer so wichtigen Entscheidung ist nicht fair.

>>> Der Beschluss für Weiterverfolgung der 50 % -Variante wurde mit Mehrheit getroffen: 13:5 (dagegen waren Hornung/Grüne, Rauch/Grüne, Eibicht/SPD, Nikola-Bier/SPD, 2. BGM Gebert/FWG). Damit ist eine Sanierung in der Wasserfläche wie jetzt nicht mehr möglich.

So geht’s weiter: Planungsphase 3 wird gestartet. Alles wird nochmal genau gerechnet, danach wird das Projekt mit allen Details nochmal in das Stadtratsgremium kommen, wo es dann um die Freigabe zum Bauen gehen wird.

Fakten zum Freibad: Auf der Website der Stadt.

So sollte das Freibad saniert werden / Stand Oktober 2020 (m. fr. Gen. plafog Planungsgesellschaft mbH)

Das ist die 50 % Wasserflächen-Variante, die es nun geben wird / Stand März 2023 (m. fr. Gen. plafog Planungsgesellschaft mbH)

FAQ:

Wasserfläche versus Parkfläche

Wir fragten in der Sitzung nach der Quelle der Nennung von der Beziehung zwischen Wasserfläche und Besuchern. Es gibt dazu keine offizielle Quelle. Die einzige offizielle Quelle, die es gibt, ist in den KOK-Richtlinien für den Bäderbau, die ein Verhältnis von Grundstücks- zu Wasserfläche vorgibt. Tabelle 31 Ziffer 12.20 Grundstücksfläche: 10-16 m² je m² Wasserfläche. Das wären bei uns 893 x 10-16m² oder ca. 9000 bis 14000 m² Grundstücksfläche. Wir haben aber das Doppelte. D.h. im Umkehrschluss nichts anderes, als dass die Wasserfläche im Verhältnis zur Grundstücksfläche viel zu klein, nämlich 893 m² anstatt 1687 m² (27000: oberer Richtwert 16). Die gesamte Wasserfläche soll gerade einmal so groß wie das bestehende Nichtschwimmerbecken werden. Uns stört die Planung, die weder für einen Sprungturm noch für einen Bachlauf Geld übrig lässt. Hauptsache Edelstahlbecken, 08/15 gebaut. Wir finden es schade, dass man sich bei dem schönen Freibadpark mit 27.000 m2 nicht mehr Gedanken macht, wie man ihn einbeziehen kann. Schließlich haben viele Familien private Pools zuhause und erwarten im städtischen Bad einige Attraktionen. In unseren Breitengraden ist es nur noch eine Frage der Zeit, wie lange das Befüllen privater Pools seitens der Wasserwirtschaftsämter erlaubt bleibt. Warum also kleiner planen?

Die Besucherzahlen
Wir fragten in der Sitzung nach der Quelle der Nennung von der Beziehung zwischen Wasserfläche und Besuchern. Es wird weder von Planern noch vom Bürgermeister eine belastbare Quelle für solche Schätzungen genannt – auch die Naturbadplaner planen nach dem Potenzial, nicht nach der Vergangenheit. Den nimmt man den Durchschnitt der bisherigen Besucherzahlen in Volkach (40.000 Besucher), ist das kein Wunder. Denn das Bad war in den letzten Jahren schon alt, d. h. hat immens an Attraktivität verloren und das erklärt auch die sinkenden Besucherzahlen. Da bauten sich viele lieber ihren Pool in den eigenen Garten. 2003 zum Beispiel kamen noch 100.000 Besucher. Wir sind als Stadt Volkach ein Mittelzentrum, auf Tourismus ausgelegt und erwarten in wenigen Jahren die Mainschleifenbahn. Wir weisen Baugebiete aus und wollen uns vergrößern. Ja, dazu brauchen wir als Stadt Geld. Wir Grüne wollen aber weder für ein großes Bad über 10 Millionen, noch für ein so kleines 08/15 Minibad 8 Millionen ausgeben. Wir wollen wenn dann ein 50 Meter Becken zum bezahlbaren Preis. Zum Vergleich: Wir und Kitzingen haben ein 50 Meter Schwimmerbecken. Der Landkreis Main-Spessart hat z.B. 7 Freibäder mit 50 m Becken!

Die Betriebskosten
Ein 50 %-Becken führt zu viel weniger Betriebskosten als ein 80 %-Becken: Das stimmt nur bedingt, denn der Personalaufwand und auch der Reinigungsaufwand ist der Gleiche.

Ein Naturbad ist günstiger als ein Chlorbad – im Bau und im Unterhalt
JA! Es gab 2020 ein Planungsbüro, die als Generalunternehmer Naturbäder bauen und hier in Volkach waren, um ein Angebot zu erstellen. Die Präsentation von Ekoplant findet ihr sogar auch auf der städtischen Website unter: https://www.stadt-volkach.de/…/Eko-Plant_Freibad_plus.pdf. Dort ist von 4,8 Mio € für das Volkacher Bad die Rede. Natürlich müsste man sich ein aktuelles Angebot holen, aber weil ein Naturbad viel weniger Technik braucht, ist es allein deshalb viel günstiger. Auch das Edelstahlbecken entfällt.

Comment article

Your mail will not be published. Required fields are marked with a *. For more info see privacy